In diesen Büchern findet man jede Menge Tricks, um menschliche Schwächen gnadenlos auszunutzen. Aus diesem Grund eigenen sie sich also besonders für Heiratsschwindler, Marketer, Werbetexter, Vertriebsprofis, Clanchefs und … ja … eigentlich für jeden. Denn man lernt auch so einiges über sich selbst.
Möchtest du dich vor Manipulation besser schützen oder lediglich die Weltherrschaft an dich reißen? Dann empfehle ich dir diese Bücher von Herzen.
Nach meinem Studium habe ich mich auf einen Job als Storyteller beworben. Geschichtenerzähler als Beruf klang gut und ich wollte unbedingt schreiben. Die Tätigkeit, um die es eigentlich ging, war Werbetexte schreiben bzw. Copywriting. Nachdem ich das Bewerbungsgespräch äußerlich gelassen, innerlich aufgeregt, fast hinter mich gebracht hatte, kam noch die Standardfrage, ob ich denn jetzt noch irgendwelche Fragen hätte. Ich war vorbereitet:
“Welches Buch kann ich lesen, um mich auf meine zukünftige Arbeit vorzubereiten, um diese möglichst erfolgreich auszuführen?”
Die Antwort war: “Lies Cialdinis Buch, die Psychologie des Überzeugens, das ist das Basiswerk.”
Ob es sich dabei wirklich um DAS Standardwerk für Werbetexter handelt? Ich denke nicht. Aber es ist ein sehr solider Einstieg. Das Buch behandelt die Frage: Was beeinflusst das menschliche Verhalten? Was sind psychologische Mechanismen oder Gesetzmäßigkeiten, die fast immer gelten?
Es ist ein populärwissenschaftlicher Schinken, den Cialdini uns da zusammengeschrieben hat. Heißt im Klartext: Viele wissenschaftliche Beispiele, trotzdem leicht zu lesen und vor allem interessante Facts zum Angeben für die nächste Akademiker-Party. Wenn du also zwischen Pinot Grigio und Salzstangen ein paar “Psychofakten” raushauen willst, dann mit diesem Buch.
Was hat man von dem Buch?
Eigentlich ist alles an diesem Buch abschreckend:
Trotzdem habe ich es gelesen - auch auf die Gefahr hin, neue Freunde zu gewinnen. Besonders geeignet finde ich das Buch, wenn man selber im Sales oder Marketing arbeitet.
Warum?
Ganz einfach, wer Marketing betreibt, der sollte eine Person immer im Fokus haben, und zwar den Kunden. Logisch. Aber oft ist diese offensichtliche Tatsache etwas, dass die meisten Kampagnen vernachlässigen. Man ist immer viel zu sehr damit beschäftigt, Brandvalues oder dämliche Produkt-Features zu promoten und denkt viel zu wenig daran, was der Kunde eigentlich will. Man schaut auf das Unternehmen, hört auf das, was der Chef sagt oder macht sich im schlimmsten Fall eigene Gedanken.
Dabei muss man ja eigentlich nur seinen Fokus verändern.
Das ganze Buch ist ein Appell daran, den Gegenüber in den Mittelpunkt zu stellen. Es enthält also das richtige, sorry für das Wort, “Mindset” aus dem wir Marketing betreiben sollten.
Die Aussagen aus dem Buch, wie zum Beispiel diese hier ...
Wer sich für andere interessiert, gewinnt in zwei Monaten mehr Freunde als jemand, der immer nur versucht, die anderen für sich zu interessieren.
… befeuern das Marketing weit mehr als Fancy Slogans.
Was hat man vom Buch:
Dieses Buch ist in amerikanischen Gefängnissen verboten, weil es zu gefährlich ist. Denn es zeigt Insassen, die unter Umständen extrem fiese Dinge getan haben, wie sie noch mehr Einfluss auf andere nehmen können.
Natürlich musste ich es kaufen und lesen. Sollte ich jemals in ein amerikanisches Gefängnis eingeliefert werden, dann will ich schließlich vorbereitet sein.
Robert Greene hat dieses Buch geschrieben, um zu zeigen, wie Macht entsteht und welchen Gesetzmäßigkeiten sie unterliegt. Um seine Gesetze zu erklären und auch zu belegen, wird auf literarische Texte sowie die Geschichte zurückgegriffen. Greene vermischt Fabeln von Lessing mit den Ansichten chinesischer Philosophen und kommt dann auf Napoleon zurück.
So kann man praktisch jede Seite aufschlagen und ein paar Ideen herauspicken. Dieses Buch zu lesen, erinnert mich daran durch eine Kunstausstellung zu schlendern. Alles hängt zwar thematisch zusammen, aber man kann auch vor einem Exponat stehen bleiben und nur dieses betrachten.
Die Schreibweise des Buches ist allerdings etwas … nunja … seltsam. Man liest zum Beispiel Sätze wie diesen hier:
“Solange Sie nicht mitleidlos gegenüber Ihren Feinden sind, sind Sie niemals sicher.”
oder
“Intelligenz ist die wichtigste Eigenschaft, die Sie [bei sich selbst] herunterspielen müssen, aber dabei muss es nicht bleiben. [...] Geben Sie anderen Menschen das Gefühl, dass sie kultivierter sind als Sie [selbst], dann nehmen sie die Schilde herunter.”
Man muss dieses Buch also mit einem gewissen Augenzwinkern lesen. Wer keine Distanz dazu einnehmen kann und dieses Buch zu ernst nimmt, der wird sich entweder wie ein ziemlich fieser Mensch verhalten, oder den Glauben an das Gute im Menschen verlieren.
Was hat man vom Buch:
Wenn du dich in einem Umfeld befindest, in dem deine Schwächen ausgenutzt werden und andere Druck auf dich ausüben, dann kann dieses Buch spannend sein. (Und vielleicht auch ein Wechsel deines Umfeldes ...)
Aber wie gesagt: Bitte dieses Buch nicht zu ernst nehmen.
Ich habe die Kompaktausgabe gelesen. Diese war für mich völlig ausreichend.
Eine der einfachsten Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu erzeugen und aufrechtzuerhalten ist …
*trommelwirbel*
… eine gute Geschichte zu erzählen.
Auch Unternehmen haben das längst erkannt und geben enorm viel Geld dafür aus, ihre Marken emotional mit Geschichten aufzuladen. Denn Emotion verbindet und verkauft. Doch wie erzählt man eine gute Geschichte? Im Prinzip ist die Formel dazu recht einfach und das Beste ist, wir kennen sie bereits. Denn wir kennen gute Geschichten. Wir brauchen, um eine Story zu erzählen eigentlich nur einen Protagonisten und jede Menge Probleme. Zack Story.
Na gut, zugegeben, ein bisschen ausführlicher wäre schon gut, oder?
Wer Werbetexte schreibt, Marketingkampagnen konzipiert oder Produkte in Szene setzt, der braucht vermutlich Storytelling. Wenn du dich auch dazu zählst und du eine recht einfache Formel haben möchtest, dann könntest du das Buch Building a Story Brand lesen.
Darin wird dir eine Formel gegeben, mit der du Storys praktisch wie einen Bausatz zusammen montieren kannst.
Es gibt auch eine deutsche Übersetzung des Buches. Aber die finde ich persönlich eher Mau. Also die Informationen sind schon drin, aber die Übersetzung ist halt etwas lieblos. Wenn du also kein Problem damit hast, das Buch “in english” zu lesen, dann würde ich das empfehlen.
Was hat man vom Buch: